Meine Geschichte

Zweiter Weihnachtsfeiertag 2019, kurz vor 22:00 Uhr.

Das war der Zeitpunkt, an dem sich mein gesamtes Leben veränderte.

Viel davon mitbekommen habe ich aber nicht. Von einem Augenblick auf den anderen war alles dunkel für mich. Bis heute habe ich keinerlei Erinnerungen an dieses Ereignis.

Nach meinem Aufwachen wunderte ich mich nur über meine Verfassung.

Ich war es gewohnt für alles immer eine Antwort parat haben, doch diesmal funktionierte es einfach nicht.

Erst Tage später erzählte man mir, was passiert war und ich verstand die ganze Welt nicht mehr.

Warum ich, warum jetzt und warum so etwas?

Fragen über Fragen gingen mir durch den Kopf.



Wenn man bedenkt, was es bedeutet einen plötzlichen Herztod zu erleiden, dann wird einem ganz anders. 80 Prozent überleben die ersten drei Wochen nicht, weitere 15 Prozent behalten so bleibende Schäden, dass sie rund um die Uhr betreut werden müssen. Nur 5 Prozent können sich glücklich schätzen weiterhin die schönen Seiten unseres Lebens und unseres Planeten erleben zu können.

Wenn jetzt nicht der Kopf anfängt anders zu denken, wann dann?

Die gesamte bisherige Priorisierung aller Lebensabschnitte kommt auf den Prüfstand. Es gibt nur noch einen einzigen wichtigen Punkt. So etwas darf nicht nochmal passieren. Dem ordnet man alles unter.

Langsam, aber sicher verschwindet alles Unwichtige. Ganz von alleine. Und man fängt wieder an die Kleinigkeiten im Leben zu genießen.


Meine Familie war in dieser Zeit mein absoluter Halt. Immer konnte ich mich auf sie verlassen. Das, was ich über die Jahre versäumt hatte, versuchte ich jetzt ihnen zurückzugeben.


Die größte Freude ist, den Lebensweg meiner beiden Enkel miterleben zu können. Ich werde ihnen immer der liebste Opa sein. Versprochen.